von Luan Idrizi, Lernender Kaufmann EFZ
Von Peter Aeschlimann
Im Mai 2023 durften wir 26 Shops mit einheitlichen Bildschirmen für individuelle und bewegte Bilder in den Verkaufsstellen installieren. Was ist der Nutzen für unsere Kunden, welche Ziele verfolgen wir mit dieser Aktivität, und welche Herausforderungen stellten sich im Projekt. Diese Fragen beschäftigen uns von der Konzepterstellung bis in den laufenden Betrieb.
Fragen wir Wikipedia, dann ist Digital Signage eine «fernverwaltete Digitalanzeige, die typischerweise mit Verkauf, Werbung und Marketing verbunden ist». Bei der Evaluation im Projektteam zur Einführung der heute installierten Lösung für die HGC haben wir uns an folgenden Grundsätzen orientiert:
Dies ist in der ersten Phase sehr gut gelungen, und wir freuen uns, seit Mitte Mai Informationen national, individuell und direkt in den ausgewählten Shops anzeigen zu können.
Der Auftritt ist national einheitlich. Die Vorlagen für die Präsentation wurden von Miriam Dudli gemäss den Corporate-Design-Richtlinien erstellt. So ist die Darstellung schweizweit identisch und folgt denselben Designvorgaben. Auf Basis dieser Vorlagen werden schon bald regionale Redaktoren Inhalte erstellen können. Interessierte Mitarbeitende haben sich bereits gemeldet, und weitere Interessenten können sich gerne bei marketing@hgc.ch melden.
Doch was bedeutet individuelle Anzeige von Informationen in der Praxis bei der HGC:
Die Individualität ist so hoch, dass auf jedem Bildschirm verschiedener Inhalt präsentiert wird. So werden beispielsweise im Shop in Biel/Bienne die Inhalte jeweils abwechselnd in Deutsch und in Französisch gezeigt. Zudem werden die Inhalte sortimentsabhängig angezeigt, um jeweils die passende Zielgruppe anzusprechen.
In einer zweiten Phase werden zudem Mitarbeitende in den Verkaufsstellen direkt lokale Inhalte bereitstellen können, wodurch die Inhalte noch individueller werden.
Sehr individuell war auch die Umsetzung in den einzelnen Shops. Im neuen Shop-Konzept ist für die Screens bereits ein Ort im Bereich der Kaffeemaschine vorgesehen.
In dem älteren Shop-Konzept war hingegen «Digital Signage» noch kein Thema. Aufgrund der grossen baulichen Unterschiede musste die Bildschirmposition und Montagemöglichkeit in jedem Shop bei einer Begehung erfasst und dokumentiert werden. Danke an dieser Stelle an die Kollegen der Immobilienabteilung, Michael Fonjallaz, Thomas Gröflin und Stefan Gehret, die diese Aufgabe im Projekt kurzfristig und zuverlässig lösen konnten.
Eine wichtige Rolle in der Umsetzung spielt Miriam Dudli als kreativer Kopf und Erstellerin der Vorlagen und Inhalte.
Miriam, was war deine grösste Herausforderung oder auch dein Ärger in diesem Projekt?
Die grösste Herausforderung war es, sich für einen Anbieter zu entscheiden. Es gibt etliche Programme und Varianten, wie man Digital Signage umsetzen kann. Im Jahr 2022 haben wir deshalb fünf Firmen besucht und schnell gemerkt, dass es zum Teil merkliche Unterschiede in den Serviceleistungen und den Funktionalitäten gibt. Wir mussten uns deshalb genau überlegen, was wir brauchen und welcher Partner unseren Anforderungen am besten gerecht wird.
Grossen Ärger hatten wir nicht. Das Projektteam hat gut zusammengespielt, und die Umsetzung lief ziemlich reibungslos, einzig die Aktualisierung neuer Inhalte funktioniert läuft noch nicht ganz glatt. Diese Probleme müssen wir mit unserem Partner noch beheben.
Vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Diskussion: Handelt es sich bei «Digital Signage» nicht einfach um «Stromfresser»?
Diese Frage hat ihre Berechtigung. Natürlich ist jedes Gerät, das Strom braucht, effektiv ein «Stromfresser». Man muss es aber im Verhältnis anschauen. Bis anhin haben wir zum Beispiel bei nationalen Aktionen, für alle Verkaufsstellen Plakate bei einer Druckerei produzieren lassen. Der Druck von Plakaten braucht auch Strom und natürlich Papier und Farbe. Dann werden die Plakate verschickt, und auf dem Transportweg wird CO2 ausgestossen. Nach dem Ablauf der Aktion landet das Plakat im Abfall. Dieser Ablauf wiederholt sich bei jedem neuen Plakat. Mit den Screens fallen Druckproduktion sowie die Transportwege weg.
Wo siehst du das grösste Potential für «Digital Signage» bei der HGC?
Aktuell sehe ich drei Bereiche, die Potenzial haben.
Erstens: regionale Publisher
Verkaufsstellenspezifische Inhalte und kurzfristige Informationen könnten künftig von regionalen Publishern gepflegt werden. Wenn zum Beispiel in Landquart ein Handwerkerznüni stattfindet oder die Verkaufsstelle aufgrund Inventur geschlossen bleibt, könnte der regionale Publisher innerhalb weniger Minuten eine Information auf dem Screen einblenden, der auf diese Aktivität aufmerksam macht.
Zweitens: Verkaufen von Werbeflächen
Die Screens können als Einnahmequelle dienen, wenn wir Werbeflächen an unsere Lieferanten und Partner verkaufen. Das Tool von RevolutionScreen bietet dafür schon eine gute Lösung an. Von unserer Seite braucht es dafür aber zuerst ein faires Verkaufskonzept.
Drittens: Screens als Beratungs-Tool
Für die Berater und Beraterinnen in den Ausstellungen sehe ich auch grosses Potenzial. Dort könnten sie künftig Touchscreens und Visualisierungsprogramme nutzen, um Besuchern verschiedene Möglichkeiten und Kombinationen aufzuzeigen. Solche Screens könnten aber auch von den Besuchern selbst genutzt werden.
Miriam Dudli
Damit «Digital Signage» bei der HGC dauerhaft einen Mehrwert entfalten kann, werden weitere Entwicklungsschritte folgen. Schon bald sollen regionale Redaktoren mittels Vorlagen Inhalte erstellen können. Lieferanten sollen in Zukunft kurze Werbeblöcke buchen können um interessante Neuheiten gezielt bei den Kunden zu platzieren.
Auch in den Ausstellungen bietet sich der Einsatz von grossen und hochauflösenden Bildschirmen an, um unseren Kunden mehr Emotionen sowie ein wahres Erlebnis vermitteln zu können. Hierzu bieten sich besonders die neuesten Visualisierungstechnologien an, um der Bauherrschaft bei der Beratung noch mehr Sicherheit bieten zu können.
Abschliessend danke ich allen Mitgliedern des Projektteams, Miriam Dudli, Peter Güntert, Damir Miklec, für die tatkräftige Unterstützung und im Speziellen auch Christian Gadient, Thomas Gröflin, Michael Fonjallaz und Stefan Gehret für die Unterstützung bei den Massaufnahmen in den Verkaufsstellen. Einen herzlichen Dank richten wir aus dem Projektteam zudem an alle Shop-Mitarbeitenden, die uns in den Verkaufsstellen unkompliziert empfangen und bei der Installation der Bildschirme tatkräftig unterstützt haben. Ihr habt das gerockt!